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10670/1.5ermbs

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Klosterverscherbelung Baden-Baden (I)

Abstract

Vor kurzem erschienen: Fragwürdige Auktion: Das Inventar des Klosters zum Heiligen Grab in Baden-Baden wurde versteigert, in: Das Münster 56 (2003) H. 3, S. 233-234. Auszüge: Als am 14. Juni 2003 das Inventar des Klosters zum Heiligen Grab in Baden-Baden unter den Hammer kam, war dies der dramatische SchluÃ?akkord einer nie unterbrochenen klösterlichen Tradition. Die Chorfrauen vom Heiligen Grab (Sepulchrinerinnen) sind der weibliche Zweig des Ordens vom Heiligen Grab, dessen bedeutendste deutsche Niederlassung das württembergische Denkendorf schon in der Reformationszeit aufgehoben wurde. In Spiritualität und Liturgie an der mittelalterlichen Verehrung des Jerusalemer Heiligen Grabes orientiert, sind die sich seit dem beginnenden 17. Jahrhundert ausbreitenden Kanonissen jedoch vor allem im Kontext der frühneuzeitlichen Schulorden (Ursulinerinnen, Englische Fräulein und andere) zu sehen. Der Kernbereich des Ordens waren die südlichen Niederlande. 1670 kamen vier Chorfrauen und eine Laienschwester aus dem Heiliggrabkloster St. Agatha in Lüttich nach Baden-Baden (der "französische" Einschlag blieb in der Klostergeschichte lange dominant). [...] Es ist schwer verständlich, daÃ? im "Säkularisationsgedenkjahr" 2003 mit etlichen Ausstellungen, in denen die um 1800 engetretenen Kulturgutverluste thematisiert und beklagt werden, ein so wertvoller Bestand geopfert wurde. Von den gut 650 Nummern des Versteigerungskatalogs sind immerhin über 100 Objekte in die Zeit vor 1800 zu datieren (bis auf zwei Stücke des 17. Jahrhunderts aus dem 18. Jahrhundert). Besonders hoch ist der Anteil an barocken Gegenständen bei den Gemälden (53 Lose): 31 sind vor 1800 entstanden. Unverzeihlich ist, daÃ? mit anderen für die Regionalgeschichte wichtigen Bildern (insbesondere Altarblätter aus dem aufgehobenen Franziskanerkloster Fremersberg) die Nr. 3, ein Hl. Felix, an einen süddeutschen Händler ging. Dieses Bild war ein Geschenk der Markgräfin Sibylla Augusta an das Kapuzinerkloster Baden-Baden 1713. [...] Michael Gassmann schrieb in der FAZ vom 13.6.2003: "Die Alltagszeugnisse eines vielhunderjährigen Klosterlebens werden [...] für immer auseinandergerissen. [...] Man beteuert, alle für die Geschichte des Klosters bedeutsamen Dinge blieben erhalten. Doch mit dieser Aussage trifft man zugleich die Unterscheidung zwischen einer schützenswerten liturgischen Hochkultur und einer nicht erhaltenswerten geistlichen Alltagskultur". In der Tat wurde ein einzigartiges Ensemble für die Alltags- und Frömmigkeitsgeschichte eines Frauenkonvents als Geschichtsquelle und Kulturdenkmal zerstört. [...] Ist Baden-Baden ein Menetekel für noch nicht absehbare Bedrohungen kirchlicher Kulturgüter im Zeichen immer knapper werdender finanziellen Ressourcen? Hoffentlich nicht! Internethinweis: Ergänzende Materialien und Texte zu Baden-Baden erschlieÃ?t die Volltextsuche (z.B. "sepulch") des Weblogs "Netbib" ///log.netbib.de.

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