Article
French
ID: <
10670/1.sun73v>
Abstract
Im Wintersemester 1929/30 übernimmt Heidegger Kierkegaards Begriff des Augenblicks und weist darauf hin, daß damit die „Möglichkeit einer vollkommen neuen Epoche der Philosophie beginnt“. Mit den Beiträgen zur Philosophie tritt ein paar Jahre später das Denken Heideggers selbst in eine völlig neue Dimension ein, die von der bisherigen Ontologie unbedacht geblieben war : nämlich die Dimension des Ereignisses, d.h. des ursprünglichen Ereignens aus dem die Einheit von Sein und Zeit fassbar wird. Dabei dient aber gerade der Begriff des Augenblicks dazu, den Blick für das und in dem Ereignis zu öffnen. Ist dann dieser Gedanke so bahnbrechend, daß schon Kierkegaard damit vom Ereignis aus gedacht hat ? Wenn Kierkegaard „ein christlicher Schriftsteller“ ist, was wäre denn das Verhältnis zwischen dem Denken des Ereignisses und der Christlichkeit ? Dieser Beitrag bietet einen Vergleich der Werke Heideggers und Kierkegaards am Leitfaden des Begriffs des Augenblicks an, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen.